
Ich esse gern Fleisch. Besonders gegrillt. Auch Wurst kommt bei mir regelmäßig auf den Teller. Trotz der Liebe zu leckeren Steaks, Braten und Co. sollten wir allerdings nie vergessen, dass es sich um Tiere gehandelt hat, die oft für unseren Genuss leiden müssen. In diesem Einkaufsratgeber habe ich ein paar Tipps arrangiert, womit wir nachhaltiger genießen können.
Weniger ist mehr
Die Deutschen essen zu viel Fleisch. Sogar deutlich mehr als die Amerikaner, die für ihre BBQ-Leidenschaft weltweit bekannt sind. Obwohl der Konsum langsam sinkt, lag der durchschnittliche Verzehr pro Kopf im Jahr 2017 noch immer bei rund 59 Kilogramm. Das entspricht über einem Kilogramm pro Woche. Das ist immer noch viel zu viel, wenn wir die Probleme, die damit für Natur und Tiere entstehen, eindämmen wollen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz, WWF, Greenpeace und Co. setzen sich schon lange für ein Umdenken ein. Und sie haben recht. Wir müssen etwas ändern.
Auch die Gesundheit profitiert, wenn wir weniger Fleisch essen. Würden wir der Empfehlung von der der Deutschen Gesellschaft für Ernährung folgen, könnten wir einiges bewirken. Demnach sollte man maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche verzehren. Früher kam schon allein aus Kostengründen nicht mehr als einmal wöchentlich Fleisch auf den Tisch. Das sollte einem zu denken geben. Fleisch ist heute oft viel zu billig, sodass alle kräftig zugreifen.
Der WWF Deutschland hat zum Fleischkonsum umfassende Ratgeber veröffentlicht. Ich habe einige der wichtigsten Infos und Tipps für euch zusammengefasst.
3 Gruppen für den schnellen Durchblick
Monokulturen, gentechnisch veränderte Sojapflanzen, Grundwasser-Verschmutzung, Pestizide, CO2-Emissionen, Tierquälerei, Medikamente. Die Liste der Schattenseiten unseres Fleischkonsums ist lang. Wer dem entgegenwirken will, muss die Augen öffnen und nicht nur weniger Fleisch und Wurst essen, sondern auch zu anständiger Qualität greifen. Der WWF hat ein praktisches Ampelsystem entwickelt, womit wir uns beim Einkaufen besser zurechtfinden:
- Gute Wahl: Fleisch und Wurst mit folgenden Siegeln solltet ihr bevorzugen: Demeter, Bioland, Naturland, Biopark und Biokreis. Auch das EU-Biosiegel ist nützlich, doch die Vorschriften der genannten Verbände sind im Vergleich strenger. Beispiel: Die EU erlaubt über 300 Zusatzstoffe, die Bio-Verbände rund 50 oder weniger. Auch regionales Wildfleisch kann eine Möglichkeit sein, um die Umweltauswirkungen zu senken. Allerdings müsst ihr darauf achten, dass es sich um Fleisch aus regulierter und gleichzeitig nachhaltiger Jagd handelt.
- Zweite Wahl: Deutsches Weidefleisch und Produkte mit dem Neuland-Siegel gehören in die zweite Kategorie. Gegenüber konventionellen Fleisch- und Wurstwaren sind die Bedingungen für Umwelt und Tiere besser. Allerdings sind Pestizide im Ackerbau nicht verboten und Bio-Kriterien beim Futter sind ebenfalls nicht festgelegt. Habt ihr einen Betrieb eures Vertrauens, der sich gut um seine Tiere kümmert und Wert auf ökologische Faktoren legt, kann regionales Weidefleisch eine gute Alternative sein.
- Lieber nicht: Konventionell produziertes Fleisch sollte man nicht kaufen. Die Auswirkungen auf unsere Umwelt sind enorm und die Tiere leiden massiv. Auch Fleisch aus Übersee gehört zu dieser Gruppe, weil die CO2-Emissionen durch die langen Transporte extrem sind. Das bekannte QS-Siegel ist übrigens kein guter Einkaufsberater, wenn es um Klima- und Tierschutz geht!
Den vollständigen Ratgeber des WWF könnt ihr hier unter www.wwf.de lesen.
Fleischatlas 2018 lesen!
Werft ergänzend einen Blick in den aktuellen Fleischatlas! Darin findet ihr viele weitere Informationen über Tiere als Nahrungsmittel.
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