
Wie zum Jahresanfang angekündigt, möchte ich mich dieses Jahr mit einigen Trends auseinandersetzen. Darunter Craft Beer. Wenn ihr wissen wollt, was das ist, wie man es trinkt und wo man es kaufen kann, dann einfach weiterlesen : )
Was ist Craft Beer?
Bei Craft Beer dreht sich alles um Brautraditionen, das Brau-Handwerk, außergewöhnliche Geschmacksrichtungen und Qualität. Anders als konventionell hergestelltes Bier, geht es beim Craft Beer nicht um Masse, sondern um hochwertige Zutaten und Individualität. Das Bier „von der Stange“ sucht man bei Herstellern von Craft Beer vergeblich. Stattdessen ist es teilweise eigensinnig, ungewöhnlich, rebellisch und immer absolut cool. Es geht darum auf der einen Seite Traditionen zu wahren, auf der anderen Seite neue Dinge zu testen und die Bier-Braukunst weiterzuentwickeln. Craft Beer wird hauptsächlich in unabhängigen Brauereien gebraut, die häufig Regional stark verwurzelt sind. Durch den Boom gibt es aber schon größere Brauereien mit internationalem Auftritt.
Der Ursprung ist übrigens in den USA zu finden. Dort kam der Trend in den 70ern mit der sogenannten Microbrewery auf, der Mikrobrauerei. Davon gab es in den Vereinigten Staaten damals etwas mehr als 100 Stück. Heute sind es mehr als 4.000. Auch die Größe der anfänglichen Mikrobrauereien ist inzwischen stark gewachsen. Dennoch bleiben sie ihrer Philosophie treu und produzieren bis heute exklusives Craft Beer.
Während konventionelle Brauereien am Reinheitsgebot festhalten und mit dessen Einhaltung werben, gehen Craft-Beer-Spezialisten deutlich weiter. Sie empfinden das Gebot als nicht mehr zeitgemäß, lässt es doch chemische Prozesse und den oft günstigeren Bitterhopfen zu. Eine Craft Beer Brewery (Englisch für Brauerei), verwendet vorwiegend Aromahopfen mit spürbar weniger Säure. Darüber hinaus greifen sie gerne zu natürlichen Bestandteilen wie Kräutern, um ihren Bieren eine außergewöhnliche Note zu verleihen. Natur pur lautet das Motto.
Wo gibt es Craft Beer?
In vielen Regionen haben sich bereits einige Craft Beer Experten niedergelassen, um die Traditionen zu schützen und die Braukunst um neue Ideen zu bereichern. Hört euch einfach mal um oder recherchiert gezielt nach regionalen Anbietern. Unabhängig von stationären Händlern, lohnt sich der Blick ins Internet. Wollt ihr euch nicht festlegen, sondern möglichst viel probieren, aber habt keine Lust die besten Händler zu suchen, könnte euch www.herzgebraut.de weiterhelfen. Der selbst ernannte Craft-Beer-Club verkostet Craft Beer persönlich und schickt euch monatlich ausgewählte und unterschiedliche Craft Beer Sorten nach Hause. Auch der Verband Deutscher Kreativbrauer e.V. ist eine gute Anlaufstelle, um sich zu informieren und auf einige Hersteller aufmerksam zu werden. Hier einige Mitglieder im Überblick:
- Hanscraft & Co. GmbH
- Hopfenstopfer / Häffner Bräu GmbH
- Kehrwieder Kreativbrauerei Oliver Wesseloh e.K.
- Biersmarck GmbH
- Buddelship Brauerei GmbH
Auch das Magazin Hopfenhelden.de hilft beim Einstieg in das Thema. Die Macher der Seite stellen Craft Beer Helden vor und legen dem Leser Top-Craft-Brauer ans Herz. Über diese Seite kam ich auch auf Craft Beer Bars! Die gibt´s nämlich in einigen Städten und der Besuch kann sich lohnen. Auch spezielle Events der Branche sind eine gute Möglichkeit, um tiefer in die Materie einzutauchen und spannende Eindrücke zur Craft-Beer-Bewegung zu gewinnen.
Welche Bier-Stile gibt es?
Wer sich näher mit Craft Beer beschäftigt, wird schnell merken, dass es weitaus mehr gibt, als Radler, Weißbier oder Pils. Es gibt über 100 Stilrichtungen, alle hier aufzuführen wäre zu viel des Guten. Ich empfehle hierzu die Bierstil-Karte von Hopfenhelden.de. Ich habe sie euch direkt verlinkt. Damit könnt ihr euch einen schnellen Überblick verschaffen und erfahren, worum es sich bei „Steam Ale“, „Brown Ale“, „Lambic“ und Co. handelt.
Zudem kann es sich lohnen verschiedene Hopfensorten zu testen. Manche Brauereien bieten individuelle Biere mit gleicher Rezeptur, die mit unterschiedlichem Hopfen gebraut wurden. Die Aromen-Unterschiede können verblüffend sein. Stichwort: Single-Hop-Beer!
Wie starte ich am besten? Was soll ich probieren?
Nicht alles, was Craft Beer heißt, muss euch schmecken. Es gibt einige durchgeknallte Sorten, die wirklich gewöhnungsbedürftig sind. Um sich den Geschmack nicht zu versauen, ist es ratsam sich auf humanere Sorten wie „Pale Ale“ oder „Lager“ zu konzentrieren, zumindest am Anfang ; ) Lambics oder Sweet Stout sind was für geübtere Geschmacksknospen. Starter-Pakete bei Händlern sind passend für Anfänger arrangiert. Fragt danach!
Wie trinkt man Craft Beer?
Am besten aus einem speziellen Glas für diese Biere. Ein Radler- oder Weizenglas ist nicht ideal. Falls nichts anständiges zur Hand ist, wäre ein üppiges Rotweinglas eine Alternative. Schaut ihr in Onlineshops für Craft Beer oder bei Amazon vorbei, findet ihr einige Angebote. Spiegelau gilt als namhafte Marke. Übrigens sollte das Bier zwischen 10 und 14°C „warm“ sein, damit sich alle Aromen gut entfalten können!
Kann ich es selber herstellen?
Klar! Fragt in Brauereien nach Braukursen und vielleicht könnt ihr direkt einen Termin machen. Eine gute Geschenkidee für die Männerwelt : ) Aber auch für Frauen! Schließlich entdecken immer mehr Damen den teilweise wunderbaren Geschmack des Getränks.
Einen sehr ausführlichen Artikel über Craft Beer habe ich unter vonfreude.de entdeckt, der Internetseite eines Craft Beer Herstellers. Darin findet ihr viele weiterführende Informationen zum Thema.
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